Wie laut darf leise sein? Schall in Gebäuden.
Wie laut darf leise sein? Schall in Gebäuden.
Jedes Gerät, auch eine Wärmepumpe oder eine Komfortlüftung, verursacht ein Geräusch. Doch wie laut darf der Schall im Wohn- oder Schlafzimmer sein, damit er nicht stört?
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Früher lagen Teppiche am Boden, hingen Vorhänge an den Fenstern. Heute sind Wohnungen eher schlicht eingerichtet: wenig Möbel und Textiles, dafür Parkett und Fliesen. Der Schall wird nicht geschluckt, sondern hallt nach. Mit jeder Zehntelsekunde mehr Nachhallzeit wird es grob geschätzt im Raum um ein Dezibel (dB) lauter.
Ein Dauergeräusch in einem Wohn- oder Schlafraum, das von einer haustechnischen Anlage in einem anderen Raum ausgeht, darf 25 dB nicht übersteigen. Man geht von einer Nachhallzeit von 0,5 Sekunden aus. Ist nun der Raum karg eingerichtet, so verlängert sich die Nachhallzeit auf beispielsweise 0,6-0,7 Sekunden, und das Geräusch wirkt um 1-2 dB lauter. Wirken zwei Schallquellen mit je 25 dB zusammen, addiert sich der Pegel auf 28 dB. Dies wäre nach den geltenden Normen noch zulässig.
In der Praxis wird als Qualitätsziel aber ein Innenpegel von nur 23 dB angesehen – ein Geräuschpegel, den der Mensch nur bei sehr leiser Umgebung wahrnimmt.
Die Lücke von 5 dB zwischen Erwartungshaltung und normativer Vorgabe lässt sich praktisch nur mit Maßnahmen schließen. Überdies geht es nicht nur um die Stärke des Geräuschs, sondern auch um dessen Qualität: Ist es ein Pfeifen oder, bei sehr tiefen Frequenzen, ein Brummen?
Wird eine Wärmepumpe für den Innenbereich nicht schwingungsentkoppelt aufgestellt, kann der tieffrequente Schall im Haus „spazieren gehen“, wie es Dipl.-HTL-Ing. Andreas Doppler im Hoval Webinar ausdrückt. Der Schall kann sich auch über die Leitungsbefestigung an der Wand fortbewegen.
Eine um 25% reduzierte Drehzahl vermindert den Geräuschpegel der Komfortlüftung um rund 6 dB.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung vermag die Norm mit ihren 25 dB einzuhalten, doch je nach Wohnungseinrichtung ist die Nachhallzeit lang. Was tun? Andreas Doppler bekennt sich als „großen Freund der Teillastschaltung“: Über eine niedrigere Ventilatordrehzahl lasse sich sehr viel erreichen. „Dadurch reduziert sich sowohl der Schall des Ventilators als auch das aerodynamische Geräusch an den Düsen. Eine um 25% reduzierte Drehzahl vermindert den Geräuschpegel um rund 6 dB. Auch Schalldämpfer im System hemmen das Geräusch.“
Erfahren Sie im Video mehr vom Sachverständigen Andreas Doppler. Er geht darin auch der Frage nach, wie zuverlässig Pegel-Messgeräte sind. Er hat Tipps parat: einfach erklärt, einfach zu befolgen.
Die Hoval Webinare finden viermal jährlich zu verschiedenen Themen statt. Mehr dazu unter www.hoval.at/webinar